Vergleich zwischen dem Prinzip der Integration oder ReImmigration in Italien und den ReImmigrationspolitiken deutscher und italienischer Parteien

    Avv. Fabio Loscerbo – Lobbyist für Migration und Asyl, registriert im Transparenzregister der Europäischen Union – ID: 280782895721-36

    Das Konzept der “ReImmigration” in Italien, das ich fördere, basiert auf der Idee, dass die Integration von Ausländern eine grundlegende Voraussetzung für ihren Verbleib im Land sein muss. Dieser Ansatz sieht die allgemeine Anwendung des Verfahrens des ergänzenden Schutzes für alle Einreisen in das Staatsgebiet vor, wobei ausländische Staatsbürger verpflichtet sind, ihren Reisepass bei der Questura abzugeben, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Bei Nichteinhaltung der Integrationsverpflichtungen ist eine sofortige Ausweisung vorgesehen, die durch die Hinterlegung des Reisepasses bei den zuständigen Behörden erleichtert wird.

    In Deutschland wurde der Begriff “ReImmigration” hauptsächlich von der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) verwendet, die nationalistische, europaskeptische und migrationsfeindliche Positionen vertritt und Politiken zur Förderung der Rückkehr von Migranten in ihre Herkunftsländer vorschlägt. Beispielsweise hat die bayerische Sektion der AfD eine “Bayerische Resolution zur ReImmigration” verabschiedet, die die Ausweisung nicht nur von kriminellen Migranten, sondern auch von solchen vorsieht, die als nicht integrationsfähig gelten, durch Rückführungsprogramme.

    Dieser Ansatz hat starke Kritik von anderen deutschen Parteien hervorgerufen, die diese Pläne als fremdenfeindlich und inakzeptabel beschrieben haben. Andererseits hat die Christlich-Demokratische Union (CDU) unter der Führung von Friedrich Merz kürzlich eine härtere Linie in der Einwanderungspolitik eingeschlagen. In einer umstrittenen Initiative hat die CDU einen Antrag eingebracht, um den Zustrom von Bürgern aus Drittländern zu begrenzen und den Familiennachzug für Personen mit subsidiärem Schutzstatus auszusetzen. Dieser Antrag wurde mit Unterstützung der AfD angenommen, wodurch ein politisches Tabu in Deutschland gebrochen wurde.

    Dies hat eine heftige politische Debatte im Land ausgelöst, mit Kritik auch von der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

    In Italien scheint das Konzept der “ReImmigration” hingegen noch nicht vollständig in die offizielle politische Debatte eingetreten zu sein. Die wichtigsten Parteien nähern sich dem Thema Migration aus unterschiedlichen Perspektiven, aber keine, mit Ausnahme von CasaPound, hat bisher explizit ein ReImmigrationsmodell vorgeschlagen. Fratelli d’Italia unter der Führung von Giorgia Meloni hat ein Managementmodell übernommen, das Abkommen mit Drittländern wie Libyen und Tunesien vorsieht, um irreguläre Abfahrten zu reduzieren und die Verantwortung für Asyl an diese Staaten zu delegieren. Die Lega von Matteo Salvini hat Politiken zur Hafenschließung und Zurückweisung gefördert, mit einem Schwerpunkt auf dem Schutz der nationalen Grenzen. Auf der anderen Seite unterstützt die Demokratische Partei Maßnahmen zur Aufnahme und Integration, betont die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Verwaltung der Migrationsströme und legaler Einreisekanäle.

    Auch die Fünf-Sterne-Bewegung hat zwischen der Notwendigkeit, Migrationsströme zu kontrollieren, und der Gewährleistung von Aufnahme und Menschenrechten geschwankt, während Azione, die Partei von Carlo Calenda, einen Ansatz vorschlägt, der Migration als strukturelles Phänomen betrachtet, basierend auf Grenzkontrollen, der Legalisierung von Arbeitern und freiwilligen Rückführungen für diejenigen ohne Beschäftigung. Schließlich fördert Sinistra Italiana ein Modell, das die Aufnahme und vollständige Integration von Migranten vorsieht, indem es Maßnahmen wie das Staatsbürgerschaftsrecht für Kinder ausländischer Eltern, die in Italien geboren wurden, und die Einrichtung humanitärer Korridore unterstützt.

    Während in Italien das von mir geförderte Prinzip der “ReImmigration” die Integration als wesentliche Bedingung für den Verbleib von Ausländern betont, wurde der Begriff in Deutschland hauptsächlich mit von der AfD unterstützten Zwangsrückführungspolitiken in Verbindung gebracht. Die jüngsten Maßnahmen der CDU zeigen jedoch eine Annäherung an restriktivere Positionen und markieren eine Transformation der deutschen politischen Landschaft. In Italien hingegen ist die Debatte durch eine Spaltung zwischen denen gekennzeichnet, die ein Modell basierend auf Sicherheit und Grenzkontrolle fördern, und denen, die auf Integration und Menschenrechte bestehen.

    Derzeit scheint jedoch keine national bedeutende Partei das Thema ReImmigration strukturiert angegangen zu sein, mit Ausnahme von CasaPound, das sich für Rückführungen als Instrument zur Migrationssteuerung ausgesprochen hat. Die ReImmigration, in dem von mir skizzierten italienischen Modell, stellt einen dritten Weg dar, der den Dualismus zwischen unkontrollierter Aufnahme und Zurückweisung überwindet, indem sie die Integration als Pflicht für diejenigen festlegt, die sich entscheiden, im Land zu bleiben.


    Quellen und Referenzen:

    1. Welt.de – Alternative für Deutschland und ReImmigration: https://www.welt.de/254669798?utm_source=chatgpt.com
    2. AP News – CDU und AfD zur Migrationsfrage: https://apnews.com/article/66af2fc359ecb2d82cdaeca9e27e2fb0?utm_source=chatgpt.com
    3. El Pais – Migrationsmodell von Giorgia Meloni: https://elpais.com/espana/2024-09-19/el-polemico-modelo-de-inmigracion-de-meloni-que-alaba-feijoo-acuerdos-con-libia-y-tunez-para-cerrar-el-paso-y-centros-en-albania.html?utm_source=chatgpt.com
    4. Sky TG24 – Positionen der italienischen Parteien zur Migrationspolitik: https://tg24.sky.it/politica/2024/06/02/programmi-elezioni-europee-immigrazione?utm_source=chatgpt.com

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